Denken 4.0 - So gelingt die neue Führung

Führung 4.0, um im aktuellen Sprachgebrauch zu sein, stellt Führungskräfte vor große Herausforderungen. Das wird allerorten postuliert und heiß diskutiert. Schließlich wird zukünftig alles digitalisiert, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist und das erhöht die Vernetzung, Dynamik und Komplexität der Arbeitswelt. Zudem agieren in ihr viele Sprösslinge der Generation Y. Und die sollen, sofern es diese besondere Generation tatsächlich gibt, ganz spezielle Anforderungen an Arbeiten, Leben und Führung haben. Wie gut, dass die einfachen Lösungen für das Führungsdilemma nicht lange auf sich warten lassen und in Form von hübsch formulierten 5-Punkte Plänen daherkommen. Gemeinsames Fazit all dieser Verheißungen: Es braucht das richtige Mindset, also die richtige Denkweise. Ach was. Echt jetzt? Abgesehen davon, dass viele Autoren solcher Rezeptblöcke wohl nicht daran denken, dass ein „richtiges“ Mindset zu formulieren an Überheblichkeit kaum noch zu überbieten ist, scheint ihnen eine Vorstellung davon, wie wir Menschen Erkenntnisse gewinnen (was ein Mindset bedingt), völlig abzugehen.

Ist ein „neues Denken“ die Lösung der Zukunft, wie kommt sie dann in die Köpfe? Erkenntnisse gewinnen wir immer im Kontext unserer Erfahrungen, schließlich besitzt jeder Mensch seine subjektive Wahrheit. Objektivität ist eine Illusion. Wäre dem nicht so, würden doch alle Manager und Führungskräfte nicken und ab Morgen anders denken und handeln. Nun lebt jede Führungskraft in ihrer eigenen Erfahrungswelt, und die ist oft weit vom postulierten Mindset entfernt. Sucht man die Lösung im Update des „Mindset nach Rezept“, so kann das Vorhaben nur scheitern. Umdenken braucht den eigenen Kontext, Zeit, mehrere Iterationen und neue Erfahrungen. Bis es soweit ist, denken Sie doch, was Sie wollen. Aber seien Sie sich Ihrer Denkweise bitte bewusst. 

 


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