Schafft Chief Digital Transformation Officer, Culture Manager, Feelgood Manager & Co. wieder ab

Kommt es mir nur so vor oder boomt die Neuerfindung von Rollen in den Organisationen gerade? Eines fällt auf jeden Fall auf; es handelt sich immer um "Querschnittsfunktionen", die von mit wohlklingenden Titeln ausgestatteten Damen und Herren erledigt werden sollen. Und bestimmt lässt sich mit der Hype-Welle schnell eine ganze Abteilung gründen. Wie einst bei HR, IT, Finance, Governance und Konsorten. Das alles geschieht mit gaaaaanz viel guter Absicht und zum Wohl der Organisation. Bei dem Gedanken wird mir flau im Magen, denn das bedeutet weiterhin mehr Zentralisierung, Verantwortung raus aus den Teams, Versuch der Kontrolle, Mitarbeiter wie Kleinkinder behandeln und Verhindern der Selbstorganisation. 

Selbst wenn wir kurz die Betrachtung von Organisationen als lebendige Systeme beiseite lassen, haben wir doch Eines aus der Vergangenheit gelernt (und können es heute allerorts begucken): Als Unterstützung deklarierte Funktionen mutieren zügig zu selbstzweckdienlichen Machtposten. Ist ja auch nachvollziehbar. Die eigene Rolle wird nur wichtig, wenn ich Einfluss nehme. Also werden Normen, Verfahren und Regelwerke erarbeitet und auf die Teams gepfropft. Bei den "zu Unterstützenden" lässt sich früher oder später (meist früher) dann Demotivation diagnostizieren, was zu mehr Kontrolle führt.

Heute hier deshalb mal ein Appell: Hört auf neue Rollen zu kreieren, die Denken, Aufgaben und Verantwortung aus den Teams abziehen. Lasst die Menschen doch einfach mal in Ruhe arbeiten, die Verantwortung für ihr Tun tragen und Probleme selber lösen. Das wäre schön!

In diesem Sinne...bleiben Sie erfolgreich!


Blogverzeichnis - Bloggerei.de