Müßiggang - oder darf man nur noch Work-Life-Balance sagen?

Egal wie man das Kind nennt, ist es mit einem oft zu beobachtenden Phänomen verbunden. Manager, Führungskräfte, Top-Performer und Unersätzliche tun es nicht. "Müßiggang? Ja, würde ich gerne mal, aber..."

Der Satz ist hinter dem aber beliebig aufzufüllen:

"... ich muss noch die Präsentation für..."

"... am Wochenende muss ich für meine Familie..."

"... die Anderen arbeiten auch so..."

"... bis Mai ist das hier immer..."

"... muss nur noch kurz die Welt..."

Die sogenannte Work-Life-Balance (weil gerne verwechselt mit Freizeit) wird verschoben und als etwas 'nur für Andere' deklariert. Menschen, die richtig in der Zwickmühle sitzen, verordnen sich dann gerne eine WLB, indem sie sich beispielsweise ins Fitness-Studio zwingen. O-Ton: "Da muss ich mir halt Druck machen, um hin zu gehen." Na Glückwunsch, mit Druck gegen den Druck - klingt nach einem eher weniger erfolgsversprechenden Rezept.

Hört man ihnen genau zu den ewig Beschäftigten, stets Gehetzten, Unter-Strom-Stehenden, Immer-Alles-Gebern, dann hört man zwischen all den Erklärungen und Ausflüchten einen zentralen Satz: " Müßiggang, das darf ich nicht!" Und damit sind wir meist an des Pudels Kern - ein Glaubenssatz steuert uns und unser Arbeitsverhalten. Geprägt durch die Kultur des Unternehmens, die Eltern, Vorbilder oder andere Bezugspersonen richten wir uns nach dieser Wahrheit. Das macht es für uns leicht und sicher uns in der Komplexität unserer Welt zu orientieren. Jedoch, wir können immer noch selber entscheiden, welche Wahrheiten für uns gelten und welche nicht. Wie das geht? Mit ein wenig Arbeit an uns selbst statt an den Aufgaben und am besten auch mit einer Portion Müßiggang.


Blogverzeichnis - Bloggerei.de